Über mich


Ich könnte mich als Freigeist bezeichnen. Mit Literatur begann ich, mich intensiver zu beschäftigen, als das mit dem Schreiben anfing. Wenn mich damals jemand fragte, ob ich denn sehr belesen sei, da ich ja schreibe, musste ich verneinen. Trotzdem schien mir dieses Handwerk zu liegen, und auch an Ideen mangelte es nicht. 2007 veröffentlichte ich meinen ersten Roman «Briefe an Madeleine», zwei Jahre später «Little Hope», und 2012 brachte ich eine wahre Erzählung mit dem Titel «Der Name der Nacht» in eine literarische Form. Alle drei Werke erschienen im Eigenverlag, nachdem ich für mein erstes Projekt keinen Verleger gefunden hatte. Den Verlag gibt es heute noch. Aber da ein Schreibprojekt einerseits sehr viel inneren Raum einnimmt und andererseits eine Veröffentlichung im Eigenverlag eine kostspielige Angelegenheit ist, muss ich heute, wenn mich jemand fragt, ob ich denn wieder an einem Buch arbeite, immer noch verneinen.


Seither übt alles, was mit Literatur und Büchern zu tun hat, eine magische Faszination auf mich aus. Ich mag den Geruch von frisch gedruckten Seiten, aber auch von einem alten Buch. An einem Bücherregal kann ich nicht vorbeigehen, ohne mir die Buchrücken durchzusehen. Ich schaue mir gerne Literatursendungen an. Von Besuchen in Brockenstuben komme ich selten ohne Buch nach Hause. Hin und wieder finde ich Austauschobjekte, das heisst, Hardcover-Exemplare, die die Taschenbücher in meiner Sammlung ersetzen sollen. Auch das gehört zu meiner Leidenschaft für Bücher. Es bereitet mir Freude, wenn ich ein Buch mit Gebrauchsspuren durch ein gepflegtes Exemplar ersetzen kann. Oder ein Taschenbuch durch die gebundene Version, oder wenn ich irgendwo eine hübsche Sonderausgabe finde.


Ich habe mir vorgenommen, jedes Buch aus meiner Bibliothek hier auf bookstories zu besprechen, zumindest aus der Rubrik Belletristik. Einige Bücher darf ich dafür ein zweites Mal lesen, andere warten noch auf ihre erste Lektüre. Lesen entschleunigt. Lesezeit ist Rückzugszeit aus dem Alltag, ein Eintauchen in Geschichten. Aber es bleiben letztlich Geschichten. Geschichten, die in uns Bilder erzeugen, Gedanken und Empfindungen auslösen, bewegen. Sie können uns berühren, uns wegtragen aus dem Moment des Seins, aber sie können auch inneren Lärm erzeugen - Gedankenlärm. Ein Rückzug mit einem Buch bedeutet nicht gleichzeitig auch ein Eintauchen in die Stille. Über die Kraft der Stille erzähle ich in einem anderen Kapitel. Auf meiner anderen Webseite "the-secret-garden".