Dann Basel. In der Bücher-Brocky an der Güterstrasse hinter dem Bahnhof haben wir sozusagen Heimspiel. Ein einziger grosser Raum ist mit Regalwänden unterteilt. Der hellen und angenehmen Deckenbeleuchtung wirkt der dunkle Fussboden kalt entgegen. Die Belletristik-Bücherwand befindet sich gleich auf der linken Seite und führt vom Eingang bis zum Ende des Raumes. Beginnend mit der Klassik vor 1900 und jener des 20. Jahrhunderts führt das Angebot weiter über die Biografien, die CH-Literatur, dann die Einteilung nach geografischen Bereichen (russische, asiatische, nahöstliche und lateinamerikanische Literatur), bis zur Sortierung nach Verlagen - dies allerdings nicht konsequent. Die historischen Romane, die Krimis, die Unterhaltungsliteratur und die Fantasy-Bücher stehen auf eigenen Regalen. Das Ordnungssystem innerhalb der Belletristik erscheint mir nicht wirklich gelungen, eine alphabetische Ablage wie in Zürich würde die Suche erheblich erleichtern. Heute finde ich nur ein Buch. Auch gehen wir bald wieder.
Gegenüber der Kaserne, am Freihofweg hinter einem China-Restaurant, befindet sich die Filiale in Aarau. Platz bieten die alten, dunklen Räume eines ehemaligen Weinkellers. So wirkt auch der Buchladen etwas schummrig und ungemütlich, die teilweise verwinkelten Räume sind schlecht ausgeleuchtet, was sich bei Büchern nachteilig auswirkt. Der enge Eingangsbereich ist mit Regalen verstellt, Pfeile am Boden weisen in die Richtung eines Rundgangs. Heute scheinen die Räume heller, auch die Buchqualität scheint gepflegter zu sein. Von allen Filialen finden wir hier in Aarau das grösste Angebot an klassischen Werken. Die Romane sind in die Hauptbereiche Trivialliteratur, Belletristik und CH-Autoren eingeteilt. Die Taschenbücher stehen gesondert auf eigenen Regalen. Die CH-Autoren sind alphabetisch geordnet, innerhalb der Belletristik muss man innerhalb von Verlagseinteilungen suchen. Diesmal sprechen mich vierzehn Bücher an, die ich mitnehme.
Die Filiale in Bern ist mit dem Auto einfach zu finden. Nach der Autobahnausfahrt Neufeld dreimal abbiegen, und schon stehen wir vor dem Bücher-Brocky, das sich in einem Wohnquartier an der Länggassstrasse befindet. Im einladend wirkenden Eingangskorridor sind bereits die Krimis und Thriller ausgestellt und rechts um die Ecke die antiquarischen Bücher. Im mittleren Raum befindet sich die Empfangstheke, und der Hauptraum weiter hinten gleicht einem grossen Saal, dessen Decke von weissen Säulen getragen wird. Grosszügige Fenster sorgen für eine lichtdurchflutete Atmosphäre. Auf orange farbenen Regalen, was mir persönlich zu modern ist, zwischen denen aber genügend Platz herrscht, findet man ein reichhaltiges Angebot. Eine ganze Bücherwand beherbergt die Schweizer Literatur. Auch hier in Bern werden Taschenbücher und gebundene Ausgaben nicht gemischt. Die Belletristik ist nach Sprachen bzw. Herkunftsgebiet der Autoren sortiert, innerhalb dieser Bereiche gar alphabetisch, was die Suche erleichtert und sich als sehr lehrreich herausstellt. Zehn Bücher nehme ich mit nach Hause - und bereue, dass ich ein altes Exemplar von William Faulkners "Die Stadt" stehengelassen habe.
So endet unsere Reise durch alle Bücher-Brocky-Filialen mit einigen Jugendbüchern, die meine Frau für sich selbst und für die Schulbibliothek unserer Tochter ausgesucht hat, während meine eigene Sammlung einen Zuwachs von 54 neuen Büchern erhält, ausnahmslos in gepflegtem Zustand.
Juli 2023