Roman
Hinstorff Verlag, 111 Seiten
suhrkamp taschenbuch, 148 Seiten
Ersterscheinung 1973
Das Buch besticht durch den lockeren Erzählstil und durch den Aufbau, nicht durch die Handlung. Man gewinnt Edgar Wibeau lieb, schliesst ihn ins Herz, und wird, so zumindest meine Empfindung, am Ende genauso abrupt aus dem Buch genommen wie der Erzähler aus seinem Leben, und zurück bleibt etwas Wehmut. Am Ende werden wir Zeuge, wie Edgar seinen Mut verliert, nachdem er seine grosse Liebe nicht erreicht, und das Abbröckeln seiner rebellischen Fassade äussert sich, wie ich finde, in einer sanften Glättung des Erzählstils auf den letzten Seiten. Am Ende gesteht sich Edgar zu, immer schlecht im Nehmen gewesen zu sein und nichts eingesteckt haben zu können. Dies, und dass ihm eine Vaterfigur fehlt, was ein verkleideter Besuch in des Vaters Wohnung zeigt, oder Edgars Schlussfolgerung, dass auch "dieser Vater" sich irgendwo in einer Menschenmasse aufhält, die bei Ladenöffnung in einem Geschäft Jeans kaufen will; und nicht zuletzt der Umstand, bei Muttern immer der angepasste Musterknabe gewesen zu sein, erklärt den sanften Aussteiger und Rebellen.