Capus erzählt humorvoll, ohne Umschweife, leicht verständlich, liebevoll und doch kompromisslos. Natürlich sind im Text zahlreiche Helvetismen versteckt, die Geschichte spielt in der Schweiz und ist auch von einem schweizerischen Unterton begleitet. So findet man immer wieder Ausdrücke, Redewendungen und Formulierungen, die es in der hochdeutschen Schriftsprache nicht gibt. Ich kann mir vorstellen, dass dies einem deutschen Leser etwas fremd erscheint. (Ein Leser auf lovelybooks: "...aber obwohl die Sprache gut zu verstehen ist, ist es keine Alltagssprache"). An gewissen Textstellen schiebt der Autor auch internationale vermischte Zeitungsmeldungen von damals ein, unter anderem die Schreckensnachrichten von Bonnie Parker und Clyde Barrow, dem amerikanischen Gangsterpaar, das zeitgleich im Westen ihr Unwesen getrieben hat. Selbstverständlich ist diese Parallele beabsichtigt und unterstreicht die Dramatik, die sich damals in Basel abgespielt hat. Jahrzehnte lang soll es danach, wie Capus im Buch erwähnt, in der Schweiz keinen Polizistenmord mehr gegeben haben.
Waldemar Velte und Kurt Sanders, so heissen die beiden Junggesellen aus Wuppertal, die vorhaben, dem Nazi-Regime den Rücken zu kehren und auf dem Seeweg nach Indien auszuwandern. Sie sind arbeitslos, obwohl ihre Väter Ingenieure sind und Baugeschäfte führen. Aber die Wirtschaftslage zu jener Zeit ist nicht die beste. Zum Arbeitsdienst wollen sie sich nicht melden. Das nötige Kleingeld für ihre Reise beschaffen sie sich durch einen Überfall einer Bank in Stuttgart, wobei sie aus Versehen den Filialleiter erschiessen. Danach kehren sie ein letztes Mal nach Wuppertal zurück, Waldemar Velte möchte sich wohl von seiner Schwester und Mutter verabschieden. Als Vorwand für die erneute Abreise werden Zeltferien am Felsensee mit ein paar Freunden angegeben, Waldemars Schwester Hilde ahnt aber, dass sie nach Indien oder Amerika auswandern möchten.
Die beiden kommen nur bis Basel. In der Zwischenzeit berichten Zeitungen von dem Vorfall in Stuttgart. Nach einem kurzen Abstecher nach Paris fahren sie mit dem Zug nach Basel und bleiben dort hängen, da sie mit zwei jungen Frauen Bekanntschaft machen. Es sind dies Viktoria Schupp, genannt Dorly, die im Globus als Schallplattenverkäuferin arbeitet, ihre Kollegin heisst Marie Stifter, eine Sportartikelverkäuferin im Globus, die viele Jahre später die Grossmutter des Erzählers Alex Capus sein wird. Waldemar und Kurt kaufen jeden Tag eine neue Schallplatte bei Dorly, die sie sich an den Nachmittagen in der Pension, in der sie nächtigen, auf einem Reisegrammophon anhören. Und abends nach Ladenschluss treffen sich die vier auf dem Marktplatz und nehmen lange Spaziergänge durch Basel vor, obwohl eine sibirische Kälte herrscht. Dorly und Waldemar freunden sich an; Marie ist nur auf zwei Spaziergängen mit von der Partie, danach schliesst sie sich zuhause in ihr Zimmer ein, eigentlich mehr, um sich vor Ernst Walder zu verkriechen, ihrem späteren Ehemann, dem werdenden Grossvater des Autors.